Im Jahr 2019 gab es in Deutschland 149.000 Scheidungen. Damit ist die Zahl der Scheidungen zum ersten mal seit vielen Jahren wieder gestiegen. Unter den zerbrochenen Ehen waren auch 100 gleichgeschlechtliche Partnerschaften.
Statistisch betrachtet erfolgt eine Scheidung heute im Schnitt nach knapp 15 Jahren. Vor 25 Jahren lag dieser Wert noch bei 12 Jahren. Das heißt, die Ehen sind etwas langlebiger geworden.
Das gilt allerdings nicht für Langzeitehen (25 Jahre und mehr). Ihr Anteil an den Scheidungen ist nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes von 10,4 Prozent (1994) auf 17,3 Prozent (2019) gestiegen. Das heißt: Immer mehr Paare, die es lange miteinander ausgehalten haben, gehen im Alter getrennte Wege.
Etwa die Hälfte der 2019 geschiedenen Ehepaare hatte minderjährige Kinder. Insgesamt waren im letzten Jahr 122.000 Minderjährige von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.
Die höchsten Scheidungsraten gab es in den Jahren 2003 und 2004. Damals traten pro Jahr etwa 215.000 Ehepaare vor den Scheidungsrichter. Seither war die Quote kontinuierlich gesunken. Im Jahr 2019 hat sich das erstmals wieder geändert. Ob es sich dabei um eine Trendwende handelt, müssen die nächsten Jahre zeigen.
82,2 Prozent aller Scheidungen im Jahr 2019 erfolgten nach einer vorherigen Trennungszeit von einem Jahr. 16,8 Prozent beantragten die Scheidung nach einer dreijährigen Trennung.